Materna veröffentlicht Ergebnisse zum Forschungsprojekt Blockchain

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Materna veröffentlicht Ergebnisse zum Forschungsprojekt Blockchain

Die Studie liefert einen Überblick über mögliche Anwendungsfälle und gibt konkrete Handlungsempfehlungen für erste Projekte

Ort Dortmund, Datum 06.03.2017

Ein gemeinsames Forschungsprojekt von Materna und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zeigt auf, dass 70 Prozent der befragten deutschen Unternehmen Blockchain als wichtig für ihre Branche erachten. Die Studie erklärt, wie Organisationen künftig von der Technologie profitieren, und gibt konkrete Handlungsempfehlungen für erste Projekte.

„Sehr wichtig“ für viele Geschäftsbereiche

Blockchain gilt als disruptive Technologie. Es ist eine Art digitaler Kontoauszug aller Transaktionen zwischen Computern, der dezentral auf einer Vielzahl von Rechnern gespeichert wird. So sind Vorgänge einfach zu verifizieren, nachträgliche Manipulation wird aufgrund starker Kryptographie beinahe unmöglich. Mit Blockchain lassen sich Dokumente rechtssicher archivieren, Urheberrechte leicht nachvollziehen oder eine Supply Chain Transparency verwirklichen. 60 Prozent der im Rahmen des Forschungsprojektes befragten Unternehmen sehen in Blockchain insbesondere eine Möglichkeit, von Dienstleistern unabhängig zu werden. Fast 70 Prozent ordnen die Technologie dabei als „wichtig“ oder „sehr wichtig“ für ihre Branche ein. Sechs von zehn Unternehmen sehen einen großen Nutzen für ihre Kunden.

Im Rahmen der Studie führte die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg unter der Leitung von Prof. Jens Böcker vom Fachbereich Wirtschaft eine breit angelegte Online-Befragung unter deutschen Unternehmen aus unterschiedlichsten Industriezweigen durch. Darüber hinaus erfolgten persönliche Interviews mit internationalen Experten aus den Bereichen Forschung und Innovation. Das Projekt fokussiert die Fragestellungen, wo Unternehmen im Umgang mit Blockchain heute stehen und welche Nutzungsmöglichkeiten sich für die Zukunft abzeichnen.

„Blockchain ist ein hochaktuelles Thema“, sagt Prof. Jens Böcker, „die meisten Unternehmen beschäftigen sich aktiv mit der Technologie. Dabei wird die Bedeutung für das eigene Unternehmen eher unterschätzt. 40 Prozent erachten Blockchain als sehr wichtig für ihre Branche, aber nur 25 Prozent als sehr wichtig für das eigene Unternehmen.“ Guido Weiland, Leiter Innovation Center bei Materna, führt fort: „Aus Kundengesprächen wissen wir, dass die meisten Unternehmen die Technologie aber auch kritisch hinterfragen, etwa im Austausch mit Experten. Branchenübergreifend herrscht die Meinung vor, dass die Blockchain-Technologie langfristig ein großes Potenzial birgt. Mögliche Einsatzbereiche wären insbesondere bei der Optimierung von Prozessen in Bezug auf Transparenz, Sicherheit und Schnelligkeit gegeben. Materna sieht sich als Pionier in diesem Bereich und unterstützt Unternehmen aktiv bei der Bewertung von Blockchain im Unternehmen.“

Breites Spektrum für mögliche Nutzung von Blockchain

In der Studie wurden eine Reihe typischer Anwendungsfälle analysiert. Fast die Hälfte der Befragten erwarten im Vertragswesen einen ersten Durchbruch am Markt. Weitere Einsatzmöglichkeiten finden sich im Real Time Payment, in der Verwaltung von Eigentumsrechten (Proof of Ownership) oder zur Rechteverwaltung bei digitalen Werken wie Musik oder Filmen. In der Produktion und im Lieferketten-Management könnte ein Digital Passport dabei helfen, die Herkunft und Zusammensetzung komplexer Produkte transparent nachzuvollziehen. Somit wären Transaktionen entlang der Supply Chain unveränderlich gesichert und einsehbar. Diese per Blockchain abgesicherte Nachvollziehbarkeit generiert einen Mehrwert für Unternehmen und Konsumenten. Darüber hinaus kann die Technologie dabei helfen, eine revisionssichere Archivierung zu realisieren, wie sie für die Akten- und Dokumentenverwaltung benötigt wird.

Aus den Umfrageergebnissen entwickelten die Forscher konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen. Sie empfehlen, sich im Rahmen von Pilotprojekten mit möglichen Lösungen für die eigene Organisation zu beschäftigen und gleichzeitig die Weiterentwicklung auf diesem Gebiet systematisch zu beobachten. Für Unternehmen wird es wichtig, frühzeitig Erfahrungen und Kompetenzen zu sammeln, um später Projekte zu realisieren, die das eigene Geschäftsmodell nachhaltig beeinflussen können. Es zeigt sich jedoch auch, dass es am Markt noch Unsicherheiten gibt, beispielsweise zu den rechtlichen Rahmen¬be-dingungen, zur Sicherheit der implementierten Lösungen und ob ausreichend Marktteilnehmer diese Technologien einsetzen, um so einen De-Facto-Standard schaffen zu können.

Frühzeitig Voraussetzungen und Einsatzmöglichkeiten prüfen

Blockchain wird zukünftig branchenübergreifend noch weiter an Bedeutung gewinnen und kann sich zu einem strategischen Vorteil entwickeln. Deshalb sollten Unternehmen das Thema systematisch angehen und sich eine Vorreiterposition sichern. Konkrete Projekte könnten schon bald starten, beispielsweise um Transparenz in Prozessen zu vergrößern oder ganz allgemein um die eigenen Prozesse zu beschleunigen und sicherer zu machen. Schließlich werden auch eine nachvollziehbare Kostenreduzierung und beschleunigte Prozesse durch eine verbesserte Datenverfügbarkeit erwartet. Besonders der Einsatz als Kryptowährung und für Smart Contracts, also eine IT-gestützte Abbildung von komplexen Verträgen, erscheint vielen Experten als Szenario, das in nächster Zeit eine relevante Marktreife erreichen könnte.

Über Materna

Als führender IT-Dienstleister beschäftigt Materna weltweit mehr als 1.900 Mitarbeiter und erzielte 2016 einen Umsatz von 223 Millionen Euro. Materna deckt das gesamte Leistungsspektrum eines Full-Service-Dienstleisters im Premium-Segment ab: von der Beratung über Implementierung bis zum Betrieb. Zielgruppen sind IT-Organisationen sowie Fachabteilungen in Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung. Materna ist in sechs Business Lines organisiert: IT Factory, Digital Enterprise, Government, Communications, Mobility sowie das SAP-Beratungsunternehmen cbs aus Heidelberg.

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